Wofür ist die Zeit gekommen?

Wofür ist die Zeit gekommen?

Wir haben eine sehr eindimensionale Sichtweise was den Begriff der Zeit betrifft - zumindest die meisten von uns.

Zeit bedeutet Leben. Viel Zeit bedeutet viel Zeit für unser Leben zu haben. Für das, was wir lieben und was uns wichtig ist. Wenn ständig der Gedanke: „Ich habe keine Zeit!“ in unserem Kopf kreist, bedeutet das meist, dass uns die Zeit für die Dinge fehlt, die wir lieben und die uns wichtig sind.

Objektiv betrachtet hat jedoch jeder Mensch gleich viel Zeit zur Verfügung, denn der Tag dauert für jeden von uns 24 Stunden aber viele Menschen sind gezwungen, zumindest einen Teil ihrer Zeit und damit ihrer Energie anderen zur Verfügung zu stellen. Indem wir beispielsweise einer bezahlten Tätigkeit nachgehen tauschen wir einen Teil unserer Lebenszeit - gegen Geld.

Die subjektive Wahrnehmung, dass die Zeit immer schneller vergeht, erhöht für uns zusätzlich den Druck und vermittelt uns das Gefühl, dass uns immer weniger Zeit zur Verfügung steht. Zeit ist zu einem messbaren Gut geworden, ist immer irgendwie knapp und manchmal blicken wir zurück und haben sogar das Gefühl, dass wir Zeit verschwendet haben, die wir eigentlich besser hätten nutzen können.

Diese Sichtweise ist weit verbreitet doch sie ist nur ein Aspekt von Zeit. Zugegeben: in unserer Gesellschaft einer der wichtigsten. Als der Mensch noch verbundener mit den Rhythmen der Natur war, richtete man sich nach einer ganz anderen Erscheinungsform der Zeit - nämlich der Zeitqualität. Betrachtest du die Jahreszeiten, dann ist Winter nicht nur eine messbare Zeitspanne, die nach dem Herbst beginnt sondern es ist eine Qualität. Diese besondere Qualität steht für den Rückzug, die Einkehr und Innenschau. Sie steht für das Dunkle und für den Abschluss. Auf diese Weise betrachtet ist es nicht mehr notwendig, die Stunden, Tage, Monate oder Jahre zu zählen und ständig das Gefühl zu haben, dass immer zu wenig Zeit vorhanden ist.

Dann befinden wir uns nicht mehr in einem gradlinigen Ablauf von der Vergangenheit in die Zukunft sondern in einem Zyklus, einem natürlichen Rhythmus. Wir spüren, dass im Winter besondere Qualitäten unterstützt werden, genau wie im Sommer wieder ganz andere Energien von Bedeutung sind. Und dass diese Zyklen immer wiederkehren - nur immer mit einer anderen Energiequalität. Jeder Sommer hat eine andere Qualität und auch im Laufe deines Lebens nimmst du die Jahreszeiten unterschiedlich wahr.

Grundsätzlich verläuft auch unser Leben in Zyklen. Es gibt Zeitqualitäten, die uns dabei unterstützen, Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Verschiedenes zu versuchen, zu experimentieren, zu entdecken und Neues zu wagen. Auch in unserem Leben gibt es zuerst Phasen, in denen wir sozusagen aufnehmen: Erfahrungen, Wissen, Erkenntnisse. Und wir lernen uns kennen und entwickeln aufgrund „positiver und negativer“ Erfahrungen besondere Kompetenzen. Auch hier sammeln wir als Kinder andere Erfahrungen als in späteren Jahren und andere Aspekte gewinnen an Bedeutung.

Nach dieser Zeit des Aufnehmens - die bei jedem Menschen unterschiedlich lang dauert - entsteht irgendwann ein subjektives Gefühl in uns, das uns sagt, dass wir jetzt bereit sind, dem Leben etwas zurückzugeben. Wir fühlen uns erfahren und berufen, mit unserer Erfahrung und unserem entwickelten Potenzial dem Leben und anderen Menschen zu dienen. In uns entsteht die „Reife“ und das Streben, in einem bestimmten Bereich unsere Meisterschaft zu leben.

Diese Phase kommt nicht für jeden Menschen zur gleichen Zeit und nicht in derselben Form. Diese Entwicklung vom Nehmen zum Geben ist ein zutiefst individueller Prozess und steht in engem Zusammenhang mit unserer Lebensaufgabe. Würden wir uns mit anderen Menschen vergleichen und versuchen, in derselben Lebensphase dasselbe zu erreichen wie sie, dann werden wir unserem wahren Wesen nicht gerecht. Sehr oft gelingt es uns nur schwer, das Einzigartige in unserem Lebensweg zu erkennen und herauszufinden, wann einzelne Lebensphasen beginnen und wann sie wieder enden. Wir messen nur die Zeit unseres Lebens aber haben keinen Bezug zur Zeitqualität und der damit verbundenen einzigartigen Phase unseres Lebens.

Das Lifescript in 64keys beschreibt anhand der Zeitqualitäten und Energien, die durch die einzelnen Planeten verkörpert werden, eine individuelle Timeline unserer Entwicklung. Wenn wir die einzelnen, unterschiedlichen Lebensabschnitte einordnen können erkennen wir, welche Erfahrungen und Erlebnisse uns in unserer Entwicklung gedient haben und uns zu dem Menschen gemacht haben, der wir sind. Wenn wir den großen Zusammenhang sehen, wird sichtbar und spürbar, woher wir kommen und wohin uns unser Weg führt.

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