Wurdest du gesehen wie du bist?

Wurdest du gesehen wie du bist

Viele Menschen sind unglücklich in ihrem Beruf und sehnen sich seit Jahren oder Jahrzehnten danach, aus dem Hamsterrad auszusteigen und endlich das tun zu können, was ihnen Freude macht. Es gibt viele Gründe und unterschiedliche Lebensumstände, die dazu geführt haben, dass so viele Menschen einer Tätigkeit nachgehen, die sie nicht lieben, die sie nicht erfüllt und gegen die sie mehr und mehr Widerstand aufbauen.

Wenn du das aus deinem eigenen Leben kennst oder zumindest aus der Familie oder deinem Bekanntenkreis, dann weißt du, wie sehr manche Menschen unter dieser Unausgewogenheit leiden. Sie versuchen dann, in der Freizeit all das nachzuholen, was sie wochentags versäumen doch es gelingt ihnen nicht. Irgendwann stellt sich immer auch die Frage, wie all diese Menschen zu dem Beruf gekommen sind, den sie ausüben, denn offenbar war es nicht ihr Wunsch oder ihre Leidenschaft, die sie in diese Tätigkeit geführt haben.

Kinder wissen noch sehr gut, was sie gern tun, was sie lieben und was sie nicht wollen. Doch äußere Umstände führen in immer stärkerem Ausmaß dazu, dass sie diese Optionen „ausblenden“ und sich danach richten, was in ihrer Familie oder ihrem Umfeld anerkannt ist. Sie erfahren zum Beispiel, dass ihre Kreativität keine Wertschätzung oder Anerkennung findet. Manchmal ernten sie sogar Ablehnung dafür. Sie erleben, dass es von ihren Eltern geschätzt wird, wenn sie Leistung erbringen aber dass keiner daran interessiert ist, wenn sie ihrer Phantasie freien Lauf lassen.

Es geht darum, „vernünftig“ zu sein oder „gut“ in einer bestimmten vorgegebenen Fähigkeit oder Fertigkeit. Es geht darum, Idealen zu entsprechen, die gesellschaftlich anerkannt und geachtet sind. Im Laufe des Lebens lernen Kinder immer besser, wie sie sein dürfen und wie sie besser nicht sein sollten und sie verleugnen und vergessen sehr oft auf diesem Weg ihre ganz individuellen Gaben und Potenziale. Wenn sie dann ins Berufsleben einsteigen warten auf sie die sogenannten „Berufsbilder“, und viele wählen jenes, das ihnen die größten Vorteile verspricht oder in dem sie eine Möglichkeit sehen, das was sie gut können am besten einzubringen.

Ich kann nicht sagen, wieviele Berufsbilder es gibt aber ich bin überzeugt, dass sie der Vielfalt der Menschen nicht gerecht werden. Es gibt so viele menschliche Gaben und Talente, die in nahezu keinem der standardisierten Berufsbilder ihren vollen Ausdruck finden können. Einigen Menschen gelingt es, ihre Individualität auch in Standard-Jobs so einzubringen, dass ihnen ihre Tätigkeit Spaß macht und sie eine Großteil ihres Könnens einbringen können.

Doch es gibt auch immer mehr Menschen, die sich danach sehnen, aus diesem „System“ auszusteigen und damit beginnen, ihr individuelles Potenzial Schritt für Schritt zu entwickeln und umzusetzen. Menschen, die sich als Erwachsene wieder erinnern wollen, wer sie wirklich sind und wer sie schon immer waren. Mit der Erinnerung daran, was uns bereits als Kind wichtig war und was uns Freude bereitete, beginnen wir, Puzzleteil für Puzzleteil unsere Ursprünglichkeit, unsere Originalität zu entdecken.

Die gute Nachricht ist: wir haben unsere Ursprünglichkeit nie verloren, wir tragen diese Originalität noch immer in uns und haben sie nur verdrängt und vergessen. Ich weiß, wovon ich erzähle, denn ich habe wieder gelernt, mich zu sehen, wie ich wirklich bin. Mir wurde bewusst, dass es nicht um Leistung, Erfolg, Perfektion oder Anerkennung geht.
Ich habe erkannt, dass es sich bei den „individuellen Gaben“ und unserem einzigartigen Potenzial um Aspekte handelt, die unser Umfeld möglicherweise irgendwann nicht wertgeschätzt hat und die vielleicht sogar abgelehnt wurden. Irgendwann haben auch wir selbst damit begonnen, diese Fähigkeiten zu verdrängen und abzulehnen, doch jetzt ist die Zeit reif, dich wieder daran zu erinnern.

Erinnere dich wer du wirklich bist!

#beyourself

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